Unerwartet klare Niederlage gegen Tabellennachbarn

6. Spieltag – Westsachsenliga

Blau-Weiß Gersdorf 2 – FVBW Hartmannsdorf 1    5:10

Zum heutigen 6. Spieltag in der Westsachsenliga fanden unsere Tabellennachbarn aus den Tiefen des Erzgebirges mit reichlich Verspätung doch noch zu uns. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei der gegnerischen Mannschaft aus Hartmannsdorf um den Mitaufsteiger aus der Kreisligastaffel West handelte, konnten wir uns berechtigter Weise Hoffnungen machen, den Gegner besiegen zu können. Erfreulicherweise fanden sich auch gleich zu Beginn die ersten Zuschauer ein. Nicht unerwähnt darf natürlich unsere Caro bleiben, der an diesem 6. Spieltag die Rolle der „Dorfschönen“ zugetan war und sie machte ihre Sache gut.

Da wir, außer unserem Uwe, alle Mann an Bord und mit Jürgen einen adäquaten Ersatz hatten, gingen wir mit Enthusiasmus und vollem Siegeswille in die Partie. Was sich verblüffender Weise ganz und gar nicht am Spielverlauf in den Doppelspielen erkennen ließ, denn unser Doppel 1 mit Maskow/Rudolph musste am Ende eines abwechslungsreichen Spiels gegen Schneider/Peter realisieren, dass sie nicht das Erfolgstischtennis der letzten Male fortführen konnten. Mit unseren beiden anderen Doppeln lief es leider nicht viel besser. Zwar lieferte man sich über weite Strecken beider Partien einen offenen Schlagabtausch jedoch vergaßen es die Gersdorfer, in den entscheidenden Momenten die Spielsituation richtig zu analysieren und die daraus notwendigen Schlüsse zu ziehen. Was am Ende heißen soll: wir spielten gut, machten viele schöne Punkte aber die wichtigsten machte halt der Gegner. So stand es nach den Doppeln 0:3 gegen uns und wir blickten an die morsche Decke unserer heiligen Gersdorfer Sportstätte, so erkannten wir aus dem knöchernen Gerüst aus Balken, Sparren und Trägern das lachende, hämisch grinsende Gesicht des Tischtennisgottes was uns sagen wollte: „Diesmal nicht, Gersdorfer“.

Aber wir sammelten uns, beratschlagten und rüsteten zum Gegenschlag. Dieser sollte in Form von zwei Punkten aus dem ersten Paarkreuz stattfinden, in dem sich Rudi auch sofort beweisen musste. Sein Gegner Brückner erwies sich als recht harter Brocken. Immerhin kam er unbeeindruckt und ansatzlos zu sofortigen Satzgewinnen wobei Rudi anfangs noch ein wenig pomadig und ungelenk wirkte und oft nachhalf. Glücklicherweise entsann er sich rechtzeitig, der Tugenden des Willens und des Kampfes und fand nun auch prompt zu alter Stärke. Punkt für Punkt landete nun auf des Rudis Konto. Der Gegner jedoch gab nie auf, machte aber trotzdem gegen Ende viele leichte Fehler und ebnete den Weg zu unserem ersten Punkt an diesem winterlichen Oktobersonntag.

Bei Markus lief es zwar weniger dramatisch, dafür umso schlechter für unseren Youngster. Denn der Gegner erwies sich als imstande, unserem Markus sein eigenes Spiel aufzuzwingen und störte sich wenig an seinen Gegenmaßnahmen und Offensivbemühungen. Es hieß also 1:4 und weiter drei Punkte Rückstand. Unser Gegenschlag konnte also nicht die erhoffte Wirkung erzielen und wir mussten nun eher verhindern, dass der Gegner weiter an Boden gewinnt. Leider ließ man unserem 2. Paarkreuz keine reelle Chance um wieder heranzukommen. Jörg fand in seinem Gegner Robeck einen sicheren Spieler, der es Mal für Mal verstand, Jörgs Unaufmerksamkeiten zu nutzen und zog immer wieder davon.

Ähnlich ging es Pierre in seinem ersten Einzel gegen Palisch. Es gelang ihm einfach nicht, in eventuell entscheidenden Momenten, die erforderliche Durchschlagskraft in seinen Offensivausführungen zu entwickeln. Ohne diese konnte er den Gegner nicht ernsthaft gefährden und verlor. So blieb es weiterhin bei dem einen mageren Pünktchen für uns Gersdorfer, wobei unsere Gäste aus dem tiefen Erzgebirge bereits ihren sechsten verbuchen konnten.

So richteten sich all die Hoffnungen uns noch im Spiel zu halten auf Jürgen & Patrick im dritten Paarkreuz. Dieser machte sich auch fortan daran, sein durchdachtes Werk zu verrichten. Oft blieb dem Gegner Heidel nur die Gewissheit, die Geräusche einschlagender, detonierender Topspins als einen Punktverlust hinnehmen zu müssen. Im Gegenspiel verteidigte er auch gekonnt gegen einen gut aufgelegten Gegenspieler, der es trotzdem schaffte gegen unseren starken Patrick, den Satzverlauf ausgeglichen zu gestalten. Am Ende mühte sich Patrick ein wenig zum Sieg, er hatte ihn sich aber verdient und wir zählten das 2:6.

Der Vormarsch des Gegners war mit diesem Sieg vorerst erlahmt, musste jedoch, wollten wir noch den finalen Triumph erleben, vollständig gestoppt werden. Dies sollte nun Jürgen für unsere Gersdorfer Mannschaft erledigen. Doch es schien, als hätte der Gegner unsere Absichten lange vorhergesehen und schickte ihm den undankbarsten aller undankbaren Gegenspieler namens Peter zum Kampf. Dessen Noppe bereiteten unserem Jürgen nicht nur einmal Kopfzerbrechen, da er nicht angemessen reagieren konnte und viele Rückschläge im Netz landeten. Es gelang ihm nicht, seine uns allen bekannte Vorhand einzusetzen und agierte angesichts dieses Gegners auch zu hektisch und musste bald seinem Gegner zum glatten 3:0 gratulieren.

Nun war also der erste Durchgang komplett durch; es stand 2:7 gegen uns und wir stellten uns gemeinsam die Frage, was wir dem Tischtennisgott wohl getan haben. Wieso hasst er uns an diesem heutigen Tage. Eine Antwort auf diese Frage versuchte Rudi nun in seinem zweiten Einzel zu finden. Er begann auch promt recht stark gegen die Nr. 1 des Gegners Schneider. Rudi mühte sich redlich, rang seinem offensiven Gegner die beiden ersten Sätze überraschend ab. Doch mit zunehmendem Spielverlauf gelang es Schneider immer wieder nadelstichartig vorzustoßen und Rudis Fehler im Stellungsspiel auszunutzen. In zunehmendem Maße blieb Rudi nur noch der Gang zum kurz vorher kondensstreifenartig an ihm vorüber gezogenen, noch hinter ihm taumelndem und hüpfendem Ball. Trotzdem blieb Rudi meist unbeeindruckt und zwang den Gegner auch zu vielen Fehlern. Leider musste er am Ende Einsehen, dass das Ausrichten des eigenen Spiels auf des Gegners Fehlerquote oft nicht zum Erfolgt führt und Rudi, trotz vier Matchbällen, das hart umkämpfte Spiel nicht nach Hause bringen konnte. Vielmehr gelang dem Gegner in seinen letzten Zügen so ziemlich alles; was ihm letztlich den 3:2-Sieg brachte.

Auch in seinem zweiten Einzel gelang es Markus nicht, an das leichte Spiel und die Dominanz der vergangenen Wochen anzuknüpfen und mühte sich wie auch Rudi, gegen seinen Gegner Brückner. Diesem gelang es glücklicherweise aber auch nicht, Markus richtig unter Druck zu setzen und profitierte halt oft von Markus‘ Fehlern. Da diese am Ende der Partie im fünften Satz glücklicherweise weitest gehend ausblieben, konnten wir nun mal wieder eine Scheibe für uns herumdrehen; 3:8.

Nun war aber trotzdem allen klar, wollten wir noch ins Doppel, muss nun alles kommen. Dummerweise empfingen die Gäste aus Hartmannsdorf unser Vorhaben relativ humorlos. Speziell ihr Mitspieler Robeck machte Pierre klar, dass es noch einiges an Arbeit gibt. So landete nun der Gegner seinen Siegpunkt zum 3:9 und die Gesichter der Anwesenden in der Halle waren recht lang; mit Ausnahme die des Gegners natürlich.

So waren es nur noch Jörg und Patrick, die in ihren Einzeln noch ein wenig für Ergebniskorrektur sorgen konnten. Jörg ging diesmal um einiges konzentrierter zu Werke was ihm auch prompt zum Sieg verhalf. Patrick spielte sein Spiel und hatte verblüffender Weise wenig Mühe mit Peter. Die Noppe half ihm im Spiel gegen Patrick eher wenig. Vielmehr schien sie ihm sogar zu schaden, denn Patrick nutzte sie oft konsequent aus. Keinen Erfolg hatte Jürgen auch in seinem 2. Einzel, der heute alles in allem ein wenig vom Glück verlassen zu sein schien. Aber auch für ihn wie auch für viele andere Gersdorfer werden wieder andere, erfolgreichere Tage folgen. Tage an denen wir uns nicht schon durch den Verlust dreier Doppel selbst auf die Verliererstraße bringen. Heute müssen wir den Sieg der Gäste anerkennen, jedoch die notwendigen Schlüsse ziehen. Vielleicht folgt ja im kommenden Winter die Rache; die süß schmecken wird wie die Erdbeertorte meiner Großmutter …

Die Spieler in der Übersicht:

  1. Patrick Rudolph (1 Punkt)
  2. Markus Fiedler (1)
  3. Jörg Teuber (1)
  4. Pierre Bellmann (0)
  5. Patrick Maskow (2)
  6. Jürgen Seifert (0, Ersatz)

(pr)

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